In meinen Aufstellungen mit dem Schwerpunkt der Selbstintegration wählt die Klientin zwei Stellvertreter für sich. Einen Stellvertreter für sie, wie sie im Hier und Jetzt da ist, und einen für ihr SELBST. Das SELBST repräsentiert dabei die Klientin in ihrer Ganzheit, mit allen Seelenanteilen, mit denen sie auf die Erde gekommen ist und bringt dadurch eine große innewohnende Weisheit mit.

Das von der Klientin gewählte SELBST wandelt sich oftmals im Laufe der Aufstellung in einen abgespaltenen Anteil, und bietet Klienten dadurch die Gelegenheit, mit sich SELBST wieder in Kontakt zu treten, diesen Anteil zu sich zurück zu holen und zu integrieren.

Wie kommt es zu einem Verlust der Selbstanteile?

Im Laufe unseres Lebens schicken wir (meistens unbewußt) Anteile von uns weg wenn wir traumatische Erlebnisse erfahren oder mit schwierigen Situationen konfrontiert werden, die wir nicht bewältigen können. Dadurch schützen wir unser Selbst vor den Geschehnissen und sichern unser Überleben.

Die Abspaltung von Selbst-Anteilen geschieht besonders dann, wenn wir Verluste von geliebten Menschen erleiden, die wir nicht „gehen lassen“ können. Wenn dieser Verlust nicht zu ertragen ist, spaltet sich unser Selbst ab und ein Teil von uns folgt dem anderen Menschen mit ins Totenreich. Dieser Anteil verbleibt dann, oft auch über mehrere Leben hinweg, im Totenreich, bis die Thematik aufgedeckt und gelöst wird.

Wenn sich Selbst-Anteile im Totenreich aufhalten, fühlen wir uns kraft- und antriebslos. Es fehlt die Motivation und die Energie um den Alltag gut bewältigen zu können. In extremen Fällen reißt auch die Verbindung zu uns Selbst und nach außen (zu anderen Menschen) ab und wir verlieren den Bezug zu der Realität und den Boden unter den Füßen. Dies muss nicht konstant der Fall sein, kann jedoch immer wieder dann eintreten, wenn uns etwas an die Situation des Verlustes erinnert oder wir anderweitig mit diesem Selbst-Anteil in Kontakt kommen.

Der verlorene Zwilling

Die Thematik des verlorenen Zwillings geht sehr tief, und ist sehr dramatisch für den Hinterbliebenen. Es wird geschätzt, dass etwa jede 10.Geburt zu Beginn der Schwangerschaft eine Zwillingsgeburt ist. Die Zwillinge wachsen in einer sehr engen emotionalen und körperlichen Verbindung im Mutterleib heran. Stirbt einer der beiden während der Schwangerschaft, ist der Verlust für den hinterbliebenen Zwilling unerträglich. Die Verbindung zwischen den beiden ist so groß, dass der überlebende, „halbe“ Zwilling den Rest seines Lebens nach dem anderen sucht und sich oftmals nicht vollständig für das Leben entscheiden kann, da sich ein Teil von ihm bei dem anderen Zwilling im Totenreich befindet. Die Sehnsucht und der Schmerz, die durch den Verlust und die Trennung entstehen, begleiten die betroffenen Personen oftmals ein Leben lang und spiegeln sich nicht selten in Beziehungen zu anderen Menschen wieder. Aus meiner Erfahrung braucht die Thematik des verlorenen Zwillings viel Zeit, oftmals mehrere Jahre, bis die betroffenen Personen in der Lage ist, diesen Verlust zu verdauen und anzunehmen.

Da ich selber einen verstorbenen Zwillingsbruder besitze und viele Jahre auf unterschiedlichste Art und Weise zu diesem Thema gearbeitet habe, kann ich dir eine verständnis- und liebevolle Begleitung bei diesem Schmerzhaften Prozess der Annahme anbieten.

„Der Anteil, der von mir weggegangen ist, ist der, der die Verbindung zu meinem (verstorbenen) Zwillingsbruder hat. Der fühlende Teil. Die Angst vor dem Verlustschmerz ist so groß, dass ich mich durch das weggehen von diesem Anteil davor zu schützen versucht habe. Jedoch befördere ich mich dadurch selbst zu einem Teil in das Totenreich.

Sobald dieser Anteil dann aus dem Totenreich zu mir zurück gekommen ist und bei mir stand, kehrte augenblicklich eine tiefe Ruhe ein, ein Gefühl von Frieden und geerdet sein, von Harmonie. Auch hat sich mein Herz sofort wieder geöffnet und ich konnte die Verbindung zu anderen wieder spüren, die in dem Moment abgerissen ist, indem mein Anteil von mir weg ging. Nach der Aufstellung fühlte ich mich vitaler, Motivation und Lebenslust kehrten langsam zu mir zurück.“

Innere Kinder

Das SELBST entwickelt sich im Laufe einer Aufstellung auch oft zu Kindheitsanteilen, den sogenannten inneren Kindern. Menschen, die in ihrer Kindheit traumatische Erfahrungen gemacht haben, werden oft über lange Zeit hinweg von aktiven inneren Kindern begleitet, und im besonders aufgeprägtem Fall auch dominiert. Die Aufstellung mit dem Selbst-Aspekt ermöglicht es, diesen inneren Kindern zu begegnen, sie zu hören und wahrzunehmen. Durch die Perspektive von außen, gelingt es den Klientinnen den eigenen Anteilen Verständnis und Empathie entgegen zu bringen und ihnen liebevoll zu begegnen. Oftmals ist in der ersten Aufstellung nicht nur eine Annäherung, sondern auch eine Annahme und damit auch eine Integration des eigenen Anteils möglich.

Die Aufstellungsarbeit ist sehr tiefgehend und vielfältig. Es gibt nichts, was sich nicht aufstellen lässt. Auch Organe, Körpersymptome, sogar Grundstücke und Gebäude lassen sich aufstellen und erforschen. Wenn du Fragen zu der Aufstellungsarbeit hast, kontaktiere mich gerne!